BP Nr2
Lugauer

Voralpen-Classic: Stil und Charakter auf vier Rädern

Die Begeisterung an alten Fahrzeugen wächst beständig, und so liegen auch Veranstaltungen, die sich diesem Thema widmen, im Trend.

Für die einen ist es eine willkommene Gelegenheit, ihre liebevoll gepflegten Wagen auszuführen, für die anderen eine Show, bei der man wertvolle, weil seltene Autotypen aus weit zurückliegenden Zeitabschnitten lebensecht bestaunen kann. Häufig haben Oldtimer-Veranstaltungen auch Wettbewerbscharakter, wobei meist darauf geachtet wird, daß nicht der Eindruck von Raserei entsteht, sondern ganz im Sinne der Objekte der Spaß am Fahren und die stilistische Komponente im Vordergrund steht.

Auch die Voralpen-Classic ist eine solche Veranstaltung mit Wettbewerbscharakter, die ähnlich wie ihre Vorbilder, die Ennstal-Classic oder die 1000-Minuten-Classic, als Gleichmäßigkeitsprüfung ausgelegt ist. Es gilt, die vorgegebene Strecke mit möglichst geringen Abweichungen vom ebenfalls vorgegebenen Geschwindigkeitsschnitt zu befahren, im Gegensatz zu Bewerben, wo die Schnelligkeit zählt. So etwas gibt es ja bekanntlich auch – allerdings ist das Risiko, daß etwas kaputt geht, dann erheblich höher, was bei einigen Wagen, bei denen es sich um unbezahlbare Einzelstücke handelt, ein geradezu tragischer Verlust wäre. Man sollte auch nicht vergessen, daß die Sicherheit der Insassen bei Wagen, die vor Jahrzehnten gebaut wurden, bei weitem nicht auf dem gleichen Stand ist wie jene von heutigen Konstruktionen. Sehr viele haben nicht einmal einen Gurt, an ABS oder Airbag ist gar nicht zu denken.

Mit Unterstützung des früheren Rallye- und Rallycross-Fahrers Harald Neger, der schon einige Erfahrung von der Organisation der Wachau-Classic mitgebracht hat, gingen Karl und Dipl.-Ing. Werner Tober im Jahr 2002 erstmals daran, die Voralpen-Classic abzuhalten, und die Veranstaltung war von Anfang an ein großer Erfolg. Zugelassen sind seit Beginn Fahrzeuge mit einem Alter von mindestens 25 Jahren. Durften anfangs auch Motorräder mitfahren, so ist die Kategorie der Teilnehmerfahrzeuge ab dieses Jahr auf Personenkraftwagen beschränkt, die das Mindestalter erfüllen. Die Vielfalt ist unverändert beeindruckend – an den Start gehen werden so unterschiedliche Wagen wie etwa ein BMW V8 Baujahr 1962, ein Bertone-Fiat X1/9 oder ein schlichter VW Käfer. Natürlich dürfen auch ganz große Sportwagen-Klassiker wie der Ford Mustang oder der Jaguar E nicht fehlen. Besonders stark vertreten ist Porsche mit verschiedenen 356- und 911-Typen, die neben vielen anderen die mit Sicherheit zahlreichen Gäste mit ihrer unverwechselbaren Eleganz und kräftigem Motorsound faszinieren werden. Es lohnt sich mit Sicherheit ein Besuch an einem der zahlreichen Zuschauerplätze, die sich unter anderem an bekannten niederösterreichischen Orten wie Amstetten, Waidhofen an der Ybbs oder Melk befinden werden.

Aber nicht nur unter den Wagen, auch unter den Fahrern finden sich Namen, die für Qualität bürgen. So waren etwa in den vergangenen Jahren die ehemaligen Rallye-Stars Rudi Stohl und Franz Wurz am Start, und auch heuer beteiligen sich hochkarätige Größen des österreichischen Rallyesports an der Voralpen-Classic: Kein geringerer als der zwölffache Rallye-Staatsmeister Franz Wittmann, neben Sepp Haider der einzige Österreicher, der einen Weltmeisterschaftslauf gewinnen konnte, hat seine Nennung abgegeben. Er wird sich mit einem Porsche 356 SC der Herausforderung stellen, während Kris Rosenberger, Staatsmeister von 1997 und derzeitiger Gruppe N-Führender in der Rallye-ÖM, mit seinem Stamm-Beifahrer Sigi Schwarz ins Rennen gehen wird – hier natürlich nicht mit seinem von den Rallyes bekannten Subaru Impreza, sondern mit einem Mini Cooper des Jahrgangs 1965. Wir erinnern uns: In jenem Jahr gewann der Wagen die Rallye Monte Carlo zum zweiten Mal. Ebenfalls mit dabei: Franz Zehetner, früherer Beifahrer von Ex-Rallye-Staatsmeister Wilfried Wiedner. Er wird auf den Spuren der legendären "Blauen Reiter" wandeln – mit einer Alpine A 110 von Renault.

Einen Favoriten bei einer solchen Veranstaltung im voraus zu bestimmen ist stets schwierig, doch dürfen vor allem Josef Panis (Ferrari Dino) oder Dr. Gerald Brandstätter (Mercedes 300 SL) aufgrund ihrer enormen Erfahrung, die sie von der regelmäßigen Teilnahme bei vergleichbaren Bewerben wie der Ennstal-Classic mitbringen, zum engeren Kreis der Sieganwärter gezählt werden.

Die Strecke führt über malerische Landschaften des Strudengau und natürlich, wie der Name schon sagt, durch das Voralpenland. Der Start der ersten Tageswertung erfolgt am Freitag, dem 3. September, um 15.20 Uhr in Kemmelbach bei Ybbs, das Ziel des ersten Tages befindet sich am Hauptplatz von Amstetten, wo das erste Fahrzeug voraussichtlich um 19.40 Uhr eintreffen wird. Am Samstag, dem 4. September, wird wiederum in Kemmelbach gestartet, diesmal um 8.20 Uhr, der Zieleinlauf erfolgt um 17 Uhr in Maria Taferl, wo auch die Siegerehrung stattfindet.

Nähere Informationen zu Zeitplan, Streckenführung und Teilnehmer finden Sie auf www.voralpen-classic.at.

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