BP Nr2
11. Jänner 2010

Volkswagen verteidigt Dreifach-Führung

Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) belegten Tagesrang zwei und führen die
Gesamtwertung mit 14.35 Minuten weiterhin vor ihren Teamkollegen Nasser Al-
Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) und 22.28 Minuten vor Mark Miller/Ralph Pitchford
(USA/ZA) an.
Die Rallye-Profis lieferten sich über die 472 Kilometer lange und extrem schwierige
Prüfung durch Chile ein offenes Kopf-an-Kopf-Rennen. Die offizielle Zeitnahme notierte
nicht weniger als vier Führungswechsel. Zunächst tauschten die X-raid-BMW-Piloten
Guerlain Chicherit (F) und Stéphane Peterhansel (F) an der Spitze die Plätze, bis etwa zur
Mitte der Etappe Mark Miller für Volkswagen die Führung übernahm. Dann beherrschten
die Vorjahressieger Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) im vierten Race Touareg
das Geschehen, bis sie kurz vor Schluss – nach ihrem zweiten Reifenschaden – von
Peterhansel abgefangen wurden. Peterhansel, der ebenfalls einen Reifenschaden zu
beklagen hatte, rückte damit als bester Verfolger des Volkswagen Trios mit rund zwei
Stunden Rückstand auf Gesamtrang vier vor. Nach jeweils zwei Reifenschäden erreichten
Sainz, Miller, de Villiers und Al-Attiyah im Abstand von 3.32 Minuten die Tagesränge zwei
bis fünf.
Der achte „Dakar“-Tag war geprägt von einem etwa 400 Kilometer langen, extrem
steinigen Abschnitt. Große Felsbrocken und Trial-artige Passagen machten diesen Teil der
472 Kilometer langen Wertungsprüfung zu einer Herausforderung für Fahrwerk und
Reifen. Ständige Rhythmus-Wechsel verlangten von Fahrern und Navigatoren permanente
Konzentration. Ein Dünen-Abschnitt mit weichem Sand beendete die Wertungsprüfung
zwischen Antofagasta und Copiapó.

Kris Nissen (Volkswagen Motorsport-Direktor)
„Ein perfekter Tag, denn alle vier Race Touareg sind super gelaufen und wir liegen
weiterhin mit drei Autos an der Spitze. Wir haben heute eine der schwierigsten Etappen
überhaupt erlebt. Vor allem Fahrwerk und Reifen wurden extrem beansprucht. Die Etappe
hat aber auch gezeigt, welch erstklassige Arbeit unsere Mechaniker am Ruhetag geleistet
haben. Unsere Fahrer haben heute perfektes Material gehabt und der Race Touareg hat
sich wieder als extrem robust und standfest erwiesen.“

#300 – Giniel de Villiers (ZA), 4. Platz Tages-/ 9. Platz Gesamt-Wertung
„Das war die mit Abstand schönste und schwierigste Etappe der Rallye Dakar 2010.
Geröllfelder, Canyons und am Ende viel Sand, dazu viele Rhythmuswechsel zwischen
schnellen und langsamen Passagen – so müssen ‚Dakar‘-Etappen gemacht sein. Leider
ist uns das Glück bei dieser Rallye ganz und gar nicht treu. Heute hätten wir die Etappe
gewinnen können, doch zwei Reifenschäden haben das verhindert. Mit etwas mehr Fortune hätte unser schleichender Plattfuß, der mehrere hundert Kilometer gehalten hat,
nicht 30 Kilometer vor Ziel gewechselt werden müssen ...“

#303 – Carlos Sainz (E), 2. Platz Tages- / 1. Platz Gesamt-Wertung
„Noch nie in meinem Leben habe ich so viele Steine gesehen. Fast die gesamte Etappe –
abgesehen vom letzten Dünengürtel – bestanden aus Geröll und extrem großen
Felsbrocken. Leider hatten wir gleich zu Beginn einen Reifenschaden und unseren zweiten
Ersatzreifen mussten wir dann etwa 200 Kilometer vor dem Ziel benutzen. Das bedeutete
auch, dass wir diesen letzten Abschnitt extrem vorsichtig angehen mussten. Nach dieser
harten und anstrengenden Etappe weiter vorn zu sein, ist eine große Erleichterung.“

#305 – Mark Miller (USA), 3. Platz Tages- / 3. Platz Gesamt-Wertung
„Ein extrem abwechslungsreicher Tag. Nicht nur, was die Landschaft angeht, sondern auch in
sportlicher Hinsicht. Wir haben während der Wertungsprüfung mehrfach Carlos Sainz und
Guerlain Chicherit im X-raid-BMW überholt, doch Reifenschäden haben diese Reihenfolge auf
der Strecke permanent durcheinander gewürfelt. Im Roadbook sah es heute morgen so aus,
als sei der erste Abschnitt mit 40 Kilometern der steinige. De facto waren es aber 400
Kilometer mit Steinen, Steinen, Steinen. Das hat auch bei uns zwei Reifenschäden
verursacht.“

#306 – Nasser Al-Attiyah (Q), 5. Platz Tages- / 2. Platz Gesamt-Wertung
„Den heutigen Tag kann man besonders gut mit dem Wort ‚steinig‘ beschreiben. Viele
Geröllfelder, viele langsame Passagen, aber auch ständige Rhythmuswechsel hin zu
schnellen Abschnitten. Zweimal mussten wir einen Plattfuß wechseln, dazu haben wir uns
im letzten Dünenabschnitt einmal festgefahren. Alles in allem haben wir nicht viel Zeit auf
unseren Teamkollegen Carlos Sainz eingebüßt und sind froh, diese extrem harte Prüfung
ohne ein einziges mechanisches Problem bewältigt zu haben.“

Zahl des Tages
Auf der achten Wertungsprüfung zwischen Antofagasta und Copiapó wechselte
Volkswagen Werkspilot Carlos Sainz insgesamt 2.066 Mal die Gänge. Insgesamt 38
Prozent der Distanz absolvierte der Spanier in der fünften, 33 von Hundert in der vierten
Schaltstufe. Zu 21 Prozent fuhr Sainz auf den 472 WP-Kilometern im dritten, zu sechs im
zweiten und zu zwei Prozent im ersten Gang.

Aus dem Volkswagen Biwak
- Hoher Besuch: Chiles Präsidentin Michelle Bachelet besucht Volkswagen
Den Ruhetag der Rallye Dakar 2010 in Antofagasta nutzte Chiles Präsidentin Michelle
Bachelet, um sich im Biwak des Volkswagen Werksteams umzusehen. Die frühere
Kinderärztin machte sich ein Bild von den Routine-Arbeiten bei Volkswagen und bekam
von Carlos Sainz den 300 PS starken Race Touareg erklärt.

- Like a hurricane: „Scorpion“ Rudolf Schenker rockt die Rallye Dakar
Einen musikalischen Leckerbissen liefert Rockmusiker Rudolf Schenker von den
„Scorpions“ dem Volkswagen Werksteam. Rund um den Ruhetag macht sich der Gitarrist
der Hannoveraner Band auf der Service-Route mit dem neuen Amarok vertraut, der bei
der Rallye Dakar in einer speziell angepassten Version Premiere feiert. Darüber hinaus
erntete der 61-Jährige für ein spontanes Gitarren-Solo im Volkswagen Biwak begeisterten
Applaus der insgesamt 85 Teammitglieder sowie von weiteren Gästen.

„Dakar“-Sieger bei den „Dakar“-Siegern: Jacky Ickx bei Volkswagen zu Gast
Zu den Volkswagen Gästen rund um den Ruhetag zählte in Antofagasta auch Motorsport-
Legende Jacky Ickx. Der einstige Formel-1-Pilot, sechsmalige Le-Mans-Gewinner und
„Dakar“-Sieger von 1983 bleibt ein begeisterter Beobachter des Offroad-Sports. „Es ist
enorm, was die Fahrer leisten“, so Ickx. „Doch man sollte niemals vergessen, dass die
Beifahrer ebenso wichtig sind wie die Piloten selbst. Und gerade am Ruhetag ist es schön,
die stillen Helden hinter dem Erfolg bei der Arbeit zu beobachten: die Mechaniker.“

Pos. Team Fahrzeug Etappe 08 Gesamtzeit
1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) VW Race Touareg 2 5:06.50 Std. (2.) 31:28.13 Std.
2. Nasser Al-Attiyah/T. Gottschalk (Q/D) VW Race Touareg 2 5:10.22 Std. (5.) + 14.35 Min.
3. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) VoW Race Touareg 2 5:07.12 Std. (3.) + 22.28 Min.
4. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F) BMW X3 CC 5:06.05 Std. (1.) + 2:02.25 Std.
5. Guerlain Chicherit/Tina Thörner (F/S) BMW X3 CC 5:28.09 Std. (8.) + 2:24.13 Std.
6. Krzysztof Holowczyc/Jean Fortin (PL/B) Nissan Pick-up 5:31.37 Std. (9.) + 2:45.45 Std.
7. Carlos Sousa/Matthieu Baumel (P/F) Mitsubishi R- Lancer 5:27.15 Std. (7.) + 3:29.23 Std.
8. G. Spinelli/Filipe Palmeiro (BR/P) Mitsubishi R. Lancer 5:47.27 Std. (11.) + 4:04.12 Std.
9. Giniel Villiers/Dirk Zitzewitz (ZA/D) VW Race Touareg 2 5:10.06 Std. (4.) + 4:34.49 Std.
10. Robby Gordon/Andy Grider (USA/USA) Hummer 5:43.04 Std. (10.) + 5:01.24 Std.


Und so geht’s weiter …
Montag, 11. Januar: 09. Etappe, Copiapó (RCH)–La Serena (RCH). Harte, steinige
Offroad-Abschnitte einerseits, schnelle Abschnitte über Schotter andererseits – die Etappe
zwischen Copiapó und dem Seebad La Serena fordert Mensch und Material
gleichermaßen. Auf der neunten Wertungsprüfung der „Dakar“ sind die Navigatoren
gefragt: Zahlreiche Abzweige in Canyons müssen korrekt eingeschlagen werden, um
keine Zeit zu verlieren.

Die Rallye Dakar im TV
11. Januar 00:45–01:30 Uhr Eurosport Highlights 8. Etappe (Wiederholung)
08:35–09:15 Uhr Eurosport Highlights 8. Etappe (Wiederholung)
11:15–12:00 Uhr Eurosport Highlights 8. Etappe (Wiederholung)
18:45–19:03 Uhr RTL RTL aktuell
20:20–20:30 Uhr Eurosport Zielankunft live
23:00–23:45 Uhr Eurosport Highlights 9. Etappe

Infos zur Rallye Dakar 2010: www.dakar.com
Volkswagen iPhone-App zur „Dakar“: www.volkswagen-motorsport.com/dakar_iPhone

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