BP Nr2
02. Juni 2014

Kramer gewinnt auch Jacques Lemans Ralyle

Auf Alfred Kramer ist Verlass, der Lokalmatador hat sein „Versprechen“, die Jacques Lemans-Kärnten-Rallye jedes zweite Jahr zu gewinnen, gehalten, ist jetzt stolzer Vierfachsieger. Sein Sieg in der gestrigen „1.Yiippi Sprintrallye 100“ war ein gelungenes Warm up für die acht Sonderprüfungen des heutigen Tages. Als Draufgabe hat der „Highlander“ Alfred Kramer auch im Alpe Adria Rally Cup mit zwei Siegen angeschrieben.

Die 8. Jacques Lemans-Kärnten-Rallye im ZEITRAFFER

77 Rallye - Autos aus fünf Nationen, darunter Italien, Deutschland, Ungarn, Slowenien und Österreich, rollten heute über die Plankenauer Startrampe beim Blumenhallen in St. Veit zur
8. Int. Jacques Lemans-Kärnten-Rallye“.
Aus dem ursprünglich erwarteten Duell zwischen Lokalmatador Alfred Kramer im Mitsubishi Lancer Evo 6.5 und dem Italiener Claudio de Cecco im Fiesta Regional Rally Car (RRC), ist zunächst durch den Grazer Quereinsteiger Günther Knobloch im Mitsubishi Lancer Evo IX, gestern im Sprint hinter Kramer und de Cecco Dritter, ein Dreikampf um den Sieg entstanden. Zumindest in den zwei Vormittagsprüfungen Gurk-Bergwerksgraben, die Knobloch gewann und danach beim Rallyeklassiker Brückl – Diex. Dem Draufgänger und Rallye-Quereinsteiger kam seine 14jährige Erfahrung im Motorradrennsport sicher entgegen, übernahm mit 4,4 Sekunden Guthaben auf Kramer in Führung. „Knobi“ war 2007 Vizemeister der IDM Supersport.

Rallyefuchs Kramer nicht beunruhigt, nahm es locker: „Ich fahr voll, aber Knobloch fährt extrem am Limit, das kann nicht gut gehen.“ Es kam anders. Kein Unfall, sondern die Technik stoppte den Rallyesenkrechtstarter. Sein Mitsubishi blieb in Gurk mit einem Bruch der Halbachse bereits am Start liegen. Kramer markierte auf seiner „Heimstrecke“ Gurk-Bergwerksgraben erstmals Bestzeit, knöpfte De Cecco 6,5 Sekunden ab, und übernahm die Führung.

„Buon compleanno“, alles Gute zum Geburtstag, hieß es heute Früh am Start für Claudio de Cecco, der in St. Veit seinen 51. Geburtstag feiert. De Cecco, 2001 Vizemeister der italienischen Rallye Trophy im Ford Focus WRC, war noch nicht „warm gefahren“. Der Italiener verlor in SP 1 Gurk-Bergwerksgraben fast eine halbe Minute auf die Konkurrenz, meldete sich erst aber danach in Diex mit Bestzeit zurück.
Die legendäre SP Brückl – Diex, wo seinerzeit auch der St. Veiter Vize-Europameister Klaus Russling, u.a. bei Alpenfahrt und KATC-Winterrallye, Bestzeit fuhr, ist für de Ceccos Ford RS RRC wie maßgeschneidert. Seine zweite Diex-Bestzeit überraschte daher weniger, schon eher Kramers Verspätung. „Zuerst hatte ich einen blöden Dreher, verlor zehn Sekunden, dann lief der Motor heiß. Zum Kühlen haben wir die Heizung aufgedreht“, klärt Kramer auf. Sein Vorsprung auf Claudio de Cecco schmolz deshalb zur Halbzeit der „Jacques Lemans-Kärnten-Rallye“ auf 20,4 Sekunden.

Unterschiedliche Spielverderber
Bei Peter Schuhmacher, der schon nach der SP 2 in Diex mit seinem Mitsubishi ausrollte, war es ein Hydraulikschaden am Getriebe. Dabei wollte er seinen Überschlag aus dem Vorjahr mit einer Topplatzierung ausbügeln. „Schade, dass ich am Nachmittag nicht wenigstens für die Fans als Vorausfahrzeug starten durfte. Alle waren dafür, ich brauche ja Trainings- und Testkilometer, aber die OSK-Funktionäre haben es abgelehnt“, ärgerte sich der St. Veiter Baumeister, der aber trotzdem noch indirekt im Rennen blieb. Schuhmacher „spendierte“ nämlich Alfred Kramer zwei seiner neuen Reifen.
Heinz und Jasmin Leitgeb, Vater und Tochter im Cockpit des Renault Clio R3, wurden in der SP 3 Gurk von einem Platzregen erwischt, rutschten aus den Top Ten, verloren mangels Grip und Sicht gleich eine Minute! Dadurch Rückfall auf den 18. Gesamtrang und eine spannende Aufholjagd, die in SP 7 Glantschach jäh bei einem Unfall von einer Leitschiene gestoppt wurde. Beide blieben zum Glück unverletzt.

Der heiße Nachmittag blieb kühl
Glantschach I sah de Cecco als knappen Sieger, 3,1 Sekunden vor Kramer. Letzterer dreht dann am Rundkurs in Hörzendorf mächtig auf, war gleich um 11,2 Sekunden schneller als der Italiener. Im Ziel gab es von Kramer viel Lob für Ex-Staatsmeister Willi Stengg aus Kramers Mund: „Wir sind am Rundkurs auf ihn aufgelaufen, er hat sofort weltmeisterlich Platz gemacht, einfach grandios.“ Stengg hat noch nichts verlernt, Platz sieben gesamt im Opel Corsa seines am Kreuzband verletzten Sohnes, ist der beste Beweis.
Der Rest war Routine. In der allerletzten SP war Kramer sogar um 25,3 (!) Sekunden schneller als de Cecco. Kramer feiert so seinen vierten Gesamtsieg beim Heimrennen und Claudio de Cecco seinen 51. Geburtstag. „Claudio, Buon compleanno“!

Mario Klammer, der Veranstalter der Weiz-Rallye und Gesamtsieger im Suzuki Motorsport Cup 2009, gab beim 1. Jacques Lemans Rallyeweekend nach einer fast 1 ½ Jahre langen Kunstpause kräftig Gas. Mit Freundin Claudia Dorfbauer (OÖ) am heißen Co-Pilotensitz des Suzuki Swift S1600, aus der PS-Schmiede von Zellhofer Motorsport, waren die beiden schon Sechste, ehe sie ein Reifenschaden am Rundkurs auf Platz 27 zurückwarf.
OPC Cup
Spannend verlief auch der Zweikampf um den Sieg in der Opel Corsa OPC-Wertung zwischen dem zur Halbzeit führenden Burgenländer Andreas Aigner und dem Kärntner Christoph Leitgeb, mit Freundin Sabrina Hartenberger für das „Eisner Auto Rallyeteam“ aus Klagenfurt unterwegs. Nur eine Zehntel Sekunde trennte die beiden Teams. Am ende drehte Leitgeb auf und distanzierte neben Aigner auch den heranstürmenden Andreas Kainer. Im OPC-Cup führt weiterhin Gerhard Aigner vor Christoph Leitgeb, der jetzt Zweiter ist.
Die Austrian Rallye Trophy (ART) sicherte sich Reinhold Neulinger (Mitsubishi Lancer Evo9), wurde gesamt Dritter. Bei den Historischen (HRP) siegte der Lavanttaler Opel Ascona B Pilot Ferdinand Mitterbacher. In der ARC siegte mit Gerald Rigler im Mitsubishi Evo Lancer III gleich der gesamt Vierter!

RESPEKT
Den verdient zweifelsohne Reini Sampl. Der nach einem Skiunfall querschnittgelähmte Rollstuhlfahrer sorgte für ein starkes Signal. Gesamt 18. zu werden, davon war er selbst am Meisten überrascht. Sampl war zur Halbzeit sogar 14. In seinem Mitsubishi hatten jedenfalls alle seine Hände voll zu tun. Gas geben, schalten, bremsen, alles geht am Lenkrad per Hand! In den Rennpausen scheute der Salzburger auch nicht den Kontakt zu seinen Konkurrenten, suchte sie im Fahrerlager Rollstuhl auf und sorgte dabei einen guten PS-Gedankenaustausch.

JL - Endstand nach 8 Sonderprüfungen:

1. Alfred Kramer / Jürgen Blassnegger (SLO/K) Mitsubishi Lancer Evo 6.5 + 57:43,1
2. Claudio de Cecco / Giovanni Campeis (I) Ford Fiesta RS RRC + 56,3
3. Reinhold Neulinger / Markus Pötscher (A/OÖ) Mitsubishi Lancer Evo IX + 2:11,1
4. Gerald Rigler / Martin Rossgatterer (Mitsubishi Evo Lancer III + 2:34,5
5. Walter Mayer / Benedikt Hoffmann (A/W) Peugeot 207 S2000 + 2:59,5
6. Christoph Leitgeb / Sabrina Hartenberger (A/K) Opel Corsa OPC + 3:19,1
7. Willi Stengg / Jürgen Klinger (Opel Corsa OPC) + 3:37,7
8. Markus Steinbock / Harald Bachmayer (A/OÖ) Mitsubishi Lancer Evo II + 4:09,1
9. Andreas Kainer / Elke Aigner (A/B) Opel Corsa OPC + 4:09,2
10. Gerhard Aigner / Richard Gollatsch (A/OÖ) Opel Corsa OPC + 4:30,0

« zurück | diesen Bericht als PDF

suchen

Berichte Teams Clubs

Mehr Infos rund um's Auto

AUTO aktuell - die österreichische Autozeitschrift

Urlaub schon gebucht?

REISE aktuell - Das österreichische Reisemagazin
Passagiere und andere Tiere

© CB-Verlags GmbH, Haydngasse 6, A-1060 Wien | Admin Login