BP Nr2
04. Juli 2011

ADAC Rallye Masters -Knöbel gewinnt in Niedersachsen

Foto: ADAC

Wechselhafte Witterungsbedingungen mit teilweise heftigen Schauern machten die Reifenwahl bei der ADAC Rallye Niedersachsen (01.-02.Juli 2011) oft zu einem Lotteriespiel. Wie schon vor zwei Wochen in Stemwede siegten Holger Knöbel / Thomas Mönkemöller (Rheda-Wiedenbrück / Bielefeld) im Subaru Impreza beim fünften Vorlauf zum ADAC Rallye Masters.
Das Podest in Osterode am Harz komplettierten Klaus Osterhaus / Uwe Mausbeck (Unna / Bergisch-Gladbach) im Mitsubishi Lancer und das Ehepaar Carsten und Michaela Alexy (Rotenburg an der Fulda) in ihrem Audi S2 quattro. Mit den besten vier Resultaten aus den fünf Vorläufen geht es jetzt in die beiden entscheidenden Finalläufe des ADAC Rallye Masters. Dabei liegen die ersten sieben Teams innerhalb von nur sieben Punkten! Hinter dem 20-
jährigen Tabellenleader Sepp Wiegand mit 83 Punkte lauern Henrik Hanser (82), Holger Knöbel (81), Olaf Müller (80), Niklas Birr (79), Udo Schiffmann (78) und der Däne Johnny Pedersen mit 76 Zählern.

Der Sieg von Holger Knöbel hing an einem seidenen Faden: Mit einem Defekt am Hinterachs-Differential des Subaru Impreza ging er in die letzten drei Prüfungen, "auf der letzten WP hatten wir sogar nur noch Frontantrieb", berichtete er glücklich im Ziel, "das wechselnde Wetter hat mir gefallen, bei solchen Bedingungen fahre ich schon immer sehr gern." Der Sieger des ADAC Rallye Junior Cup von 2001 und des HJS Diesel Masters von 2009
schob sich mit dem zweiten Gesamtsieg innerhalb von zwei Wochen auf Rang drei der Masters-Zwischenwertung. Damit hat er seine Chancen auf einen weiteren Titel in seiner Sammlung gewahrt. "Holger hat verdient gewonnen, ich war heute teilweise nicht mutig genug", zollte der zweitplazierte HJSSportchef Klaus Osterhaus (Mitsubishi Lancer) dem Sieger Respekt.

Durch den gegen Ende wieder stärker einsetzenden Regen wurden auch die Hoffnungen von Johnny Pedersen auf den dritten Platz von der Straße gespült. Der Däne lag im BMW M3 zwischenzeitlich sogar dicht hinter Osterhaus, musste sich dann aber auf der letzten Prüfung Carsten Alexy geschlagen geben. "Die Kurven waren extrem ausgefahren. Der viele Dreck
auf der Straße und dazu der Regen, da hatte ich im Hecktriebler keine Chance mehr." Carsten Alexy, der ADAC Rallyemeister von 2009, war sichtlich erleichtert nach drei Ausfällen in Folge endlich wieder das Ziel zu sehen: "Nach einem Dreher am Morgen hatte ich etwas den Mut verloren, jetzt sind wir endlich wieder im Ziel und dann auch noch auf dem Podium. Und die vier Bestzeiten sind gut fürs Selbstvertrauen!"


Je vier Bestzeiten für Knöbel und Alexy, drei für Osterhaus und eine für BMWPilot Udo Schiffmann belegen die Ausgeglichenheit an der Spitze, zeigen bei genauerem Hinsehen aber auch, wer zu welchem Zeitpunkt die optimalste Reifenwahl getroffen hatte. Nie ganz an der Spitze, aber egal bei welchem Wetter immer vorne dabei waren Henrik Hanser / Alexander Rödiger (Wittenborn / Hannover) im BMW 318is. "Das ist mein Wetter, ich mag diese Unwägbarkeiten, diesen schwierigen Bedingungen", strahlte Hanser im Ziel. Vor wesentlich
leistungsstärkeren Fahrzeugen fuhr er auf den fünften Gesamtrang. Durch den dritten Divisionssieg schob er sich in der Masters-Wertung auf den aussichtsreichen zweiten Platz. Auch Olaf Müller sicherte sich im BMW 320is durch den Sieg in der Division 3 und die Zusatzpunkte durch den siebten Gesamtrang eine gute Ausgangssituation für die Finals. Udo Schiffmann verbesserte sein Punktekonto und verteidigte im BMW M3 knapp die Divisionsführung vor Pedersen.

Mit der vierten Gesamtzeit in der ersten Prüfung machte sich Niklas Birr auf den Weg, die Masters-Führung zu übernehmen. Doch schon nach wenigen Meter der zweiten WP endete das Vorhaben – sein Renault Clio R3 steckte zwar weitestgehend unbeschädigt im Graben, war aber mangels Helfer nicht schnell genug zu bergen. Die drängelnde Enge an der Tabellenspitze des ADAC Rallye Masters verspricht Spannung pur für die beiden Finalläufe. "So muss es sein, besser hätte man das Drehbuch nicht schreiben können", formulierte Serienkoordinator Josef Kaspar nach dem Blick auf die Tabelle. Nach der Sommerpause
fallen die Entscheidungen über Sieg und Platzierte im ADAC Rallye Masters bei den beiden Finalläufen. Zuerst geht es am 09.-10. September zur ADAC Ostsee Rallye in den hohen Norden, zum Abschluss folgt der letzte Saisonlauf Ende Oktober bei der ADAC 3-Städte Rallye im Südosten Bayerns.


ADAC Rallye Junior Cup
Der fünfte und damit letzte Vorlauf bei der ADAC Rallye Niedersachsen (01.- 02.Juli 2011) brachte Veränderungen in der Spitze des ADAC Rallye Junior Cup. Tabellen-Leder Sepp Wiegand (20, Zwönitz) hatte den letzten Vorlauf ausgelassen, da er – es werden nur die besten vier Ergebnisse der fünf Läufe gewertet – sich nicht mehr verbessern konnte. Die Tabellen-Führung konnte er dennoch verteidigen, die Verfolger rückten allerdings auf. Bis zu den letzten Metern sah es aus, als könnte Thomas Bareuther (20, Marktredwitz) den
ersten Divisionssieg der Saison feiern. Doch Veit König, ebenfalls auf einem Suzuki Swift unterwegs, war im Ziel nach 12 Wertungsprüfungen und einer Fahrzeit von über einer Stunde den Wimpernschlag von 0,9 Sekunden schneller. „Diese Jahr klappt es einfach nicht“, ärgerte sich Bareuther im Ziel, „auf den letzen Prüfungen hatte ich Intermediates montiert und Veit
Regenreifen – und es goss in Strömen.“

Der ebenfalls 20-jährige Valentin Hummel (Bensheim) feierte im BMW 120d seinen zweiten Sieg in der Dieseldivision und schob sich an Bareuther vorbei auf den zweiten Platz bei den ADAC Junioren. „Die Prüfungen waren verdammt anspruchsvoll und das auch noch bei diesem regnerischen Wetter. Es hat aber geklappt und bei meiner achten Rallye-Veranstaltung habe ich sehr viel dazugelernt.“ Marcel Wendt (23, Stemwede) musste seinen Suzuki Swift nach einem Ausrutscher vorzeitig abstellen, der Giessener Nils Hildebrand (22) schob sich im VW Polo durch den dritten Divisions-Rang auf Platz fünf der Junior-Cup-Wertung.
Nach der Sommerpause findet der nächste Lauf zum ADAC Rallye Masters und dem ADAC Rallye Junior Cup vom 09. bis 10. September 2011 bei der ADAC Ostsee Rallye rund um Grömitz in Holstein statt.

ADAC Rallye Masters 2011

Zwischenstand nach 5 Vorläufen

1 Wiegand, Sepp VW Lupo / Suzuki Swift 5 / 6 83
2 Hanser / Rödiger BMW 318 iS 5 82
3 Knöbel, Holger Subaru Impreza WRX 4 81
4 Müller, Olaf / Grünhagen BMW 320 iS 3 80
5 Birr / Eichenauer Renault ClioR3 access 3 79
6 Schiffmann / Knaack BMW M3 E30 2 77
7 Pedersen / Gäbler BMW M3 2 76
8 Hummel / Geyer BMW 120d Coupé 7 62
9 Bareuther / Schöpf Suzuki Swift 6 60
10 Albert / Suling Opel Kadett GSI 16V 5 43
ADAC Rallye Junior Cup 2011
Zwischenstand nach 5 Vorläufen
1 Wiegand, Sepp VW Lupo / Suzuki Swift 5 / 6 83
2 Hummel, Valentin BMW 120d Coupé 5 62
3 Bareuther, Thomas Suzuki Swift Sport 6 60
4 Wendt, Marcel Suzuki Swift Sport 6 30
5 Moufang, Maurice BMW 120 D 7 20
5 Hildebrandt, Nils VW Polo GTI 6 20

ADAC Rallye Niedersachsen (01.-02. Juli 2011)

Endstand nach 12 Wertungsprüfungen (106,5 Kilometer) Gesamtwertung

1. Holger Knöbel / Thomas Mönkemöller Subaru Impreza STI, Div. 4 0:58:23,1 Stunden
2. Klaus Osterhaus / Uwe Mausbeck Mitsubishi Lancer E9, Div.4 + 0:22,1 Minuten.
3. Carsten Alexy / Michaela Alexy Audi S2 quattro, Div. 1 + 1:10,4 Minuten.
4. Johnny Pedersen / Jenny Gäbler BMW M3, Div. 2 + 1:24,0 Minuten.
5. Henrick Hanser / Alexander Rödiger BMW 318is, Div. 5 + 2:23,6 Minuten.
6. Udo Schiffmann / Michael Knaack BMW M3, Div. 2 + 2:31,0 Minuten.
7. Olaf Müller / Henrik Grünhagen BMW 320is, Div. 3 + 3:01,4 Minuten.
8. Kai-Dieter Kölle / Bianca Hutzfeld Porsche 911 Carrera, Div. 2 + 3:25,5 Minuten.
9. Timo Grätsch / Alexandra Gawlick BMW M3, Div. 2 + 4:18,3 Minuten.
10. Benjamin Hübner / Maik Trommler Citroën C2R2, Div. 5 + 4:22,4 Minuten.

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